Noch vor mehr als zehn Jahren wussten nur wenige Menschen, was Reproduktionsmedizin ist. Heute wird das Problem der Unfruchtbarkeit in den Medien so häufig angesprochen, dass das Wissen über Methoden zur Herbeiführung einer Schwangerschaft bei unfruchtbaren Paaren in der Gesellschaft viel weiter verbreitet ist.
Mit dem Begriff der assistierten Reproduktionsmedizin wird das medizinische Gebiet bezeichnet, das sich mit der Behandlung der Sterilität und Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern unter Anwendung von Prozeduren befasst, die in den Verlauf des Befruchtungsprozesses eingreifen. Die Wahl einer konkreten Technik zur Fortpflanzung trotz der eingeschränkten Fertilität hängt von vielen Faktoren, u.a. vom Alter der Patientin und ihres Partners, Vorhandensein eventueller Erkrankungen, die den Prozess der Entstehung und Implantation einer Zygote in der Gebärmutter und vom allgemeinen
Gesundheitszustand der beiden Partner ab.
Mit jedem Jahr nimmt die Anzahl von Paaren zu, die Schwierigkeiten mit dem Schwanger
werden haben. Ursachen der Unfruchtbarkeit sind unterschiedlich und in vielen Fällen
gelingt es, den Kinderwunsch zu erfüllen, ohne in den Befruchtungsprozess einzugreifen. Es ist aber möglich, dass die einzige reale Möglichkeit der Schwangerschaft Techniken der assistierten Reproduktion wie intrauterinen Insemination (IUI) oder In-vitro Fertilisation (IVF) bilden. Die intrauterine Insemination ist ein sicherer und schmerzloser Eingriff, der in der Übertragung einer vorher entsprechend aussortierten und unter Laborbedingungen aufbereiteten Samenprobe in die Gebärmutter besteht. Die Spermieninjektion wird mit einen dünnen Silikonkatheter durchgeführt.
Die Behandlung kann mehrmals wiederholt werden. Es werden jedoch gewöhnlich bis 6
Versuche in den aufeinander folgenden Zyklen vorgenommen. Je nach Alter der Patientin,
Samenqualität oder Anzahl der reifen Follikel nach hormoneller Stimulation beträgt die
Wirksamkeit der IUI-Behandlung 10 bis 25% pro Zyklus.
Die In-vitro-Fertilisation ist eine Form der künstlichen Befruchtung, und besteht im
Zusammenbringen eines Spermiums mit einer Eizelle unter Laborbedingungen, d.i.
außerhalb des Frauenkörpers (die sog. extrakorporale Befruchtung). Die für die Befruchtung eingesetzten Spermien müssen von hoher Qualität sein, deshalb wird das Sperma in vielen Fällen der IVF entsprechend aufbereitet – es werden nur reife Samenzellen mit unauffälligem Bau gewählt. Noch vor dem Transfer, der sich entwickelnden Zygote in die Gebärmutter nimmt die Frau entsprechende Medikation ein, die die Implantation der Zygote fördert.
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